Samstag, 22. Oktober 2011

Die Orange Kleine Beere

Im Herbst ist stets bekannterweise
Eine Verfärbung zu sehn ganz leise
Die Bäume ihre Früchte geben
Nach dem Schlaf des Lebens streben
Und so ein Baum hat unverdrossen
Eine Beere ausgeschossen
Stille auf die Straße purzelt
Dann stehen bleibt wie angewurzelt
Sich nicht regen tut unser kleiner Freund
Bis ein Hund seinen Mist abstreut
Die Beere schnell zur Seite rollt
Das Auto kommt, das war nicht gewollt
In den Gulli aber schnell geschwindt
Bevor der Reifen aus der Beere Saft gewinnt
Doch der Gulli schien nicht das Beste
Flossen dort noch Getier und andre Reste
Nun ich will nicht alles schreiben
Lieber bei der Story bleiben
Im Wasser unsere Beere trieb
Alles ruhig zu seien blieb
Bis ein Ruck die Beere schnappte
Der Lauf des Wasser sich nach unten klappte
Ein Wasserfall von Wucht erfüllt
Die Beere fällt, das Wasser quillt
Aus Sturm sich langsam Ruhe fasst
Stark erschöpft es drückt die Last
Ein Licht am Tunnelsende strahlt
Ist dies das Ende, oder wird sie doch zermahlt
Die Hoffnung doch stets übersiegt
Das Licht schon auf dem Wasser wiegt
Doch ein beunruhigendes Geräusch
Lässt die Hoffnung leicht enttäuscht
Eine Ratte hat sich leis von Hinten
Angeschlichen, Schweißfälle von der Beere rinnten
Schnell untergetaucht ins kühle Nass
Doch plötzlich auf eim Fische saß
Der die Beere abtransportierte
Doch in die falsche Richtung, sie demonstrierte
Weit entfernt wieder vom Lichte
Die Angst macht sich wieder Dichte
Wie soll sie nur nach draußen kommen
Mit dem Fisch doch weggeschwommen
Die Ratte scheinbar ausser Weite
Die Beer viel schneller durch das Wasser gleite
Der Fisch die Beere treiben lässt
Sie taucht auf, ein Baumgeäst
Solche Formen hat sie nie gekannt
Doch kurzer Hand hat sich besannt
Dass sie im fernen Australien sei
Mit Mangroven und Mooresbrei
Die Beer voll Neugier sich Umsah
Da! Ein Schatten, nichts Gutes war
Ein Vogel die Beere als köstlich fand
Kam schon gleich aus der Luft gerannt
Mit offenem Schnabel herzlich willkommen
Die Beere nicht schnell weggeschwommen
Der Vogel sie schnell in sich nahm
Dort war es feucht und furchtbar warm
Doch Glück im Unglück die Beere hatte
Im Pelikan gelandet ist
Wo sie lag im großen Schnabel wie auf Watte
Trotzdem ist das schöner Mist
Der Flug gar Stunden zu dauern schien
Die Hitze drängte, Heißkamin
Endlich angekommen ist unser Held
Und rausgelassen in die weite Welt
In einem Pelikannest sind sie gelanden
Sich kleine Pelikane dort befanden
Die waren der Beere nicht geheuer
Dafür war das Leben viel zu teuer
Schnell durch das Nest hindurchgewitscht
Auf dem Wege aufgepitscht
Ein Kind die leuchtende Beere sah
Orange auf Braun, der Kontrast ist da
Das Kind die Beere in die Tasche steckte
Wo sie neu zum Leben weckte
Noch viel mehr Beeren waren hier zu entdecken
Von blauen bis zu grün mit Flecken
Nach einigen Stunden wurden sie ausgepackt
Und in die Erde eingesackt
Mit Wasser begossen, lieblich klar
Das Leben gleich so viel besser war
Nach zehn Jahren sich die Beere sah
Sie ein großer Baum geworden war
Und verstand den Lauf des Lebens
Den Sinn nach all des Strebens
Und hat unverdrossen
Eine Beere ausgeschossen...

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